Was ein gutes Massageöl ausmacht

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Massageöl1Für viele Massagen wird Massageöl benötigt. Der Markt an Massageölen ist unübersichtlich und verwirrend: für jede Art der Massage scheint es ein spezielles Massageöl zu geben und angeblich ist die Verwendung bestimmter Massageöle Pflicht bei bestimmten Massagen. Wir werfen in diesem Artikel einen Blick auf verschiedene Typen von Massageölen und ihre Anwendung.

Grundsätzliche Arten von Massageölen

Grundsätzlich gilt es, zwei Hauptgruppen der Massageöle zu unterscheiden: Massageöle, die auf pflanzlicher Basis hergestellt werden und solche, die Mineralöle als Grundlage nutzen. Zur Massage sind beide Arten gleich gut geeignet, haben aber deutliche Unterschiede, was Wirkung und Haltbarkeit anbelangt.

Massageöl auf Mineralölbasis

Massageöl2Öle auf Mineralölbasis enthalten keine Fettsäuren und können daher nicht ranzig werden. Sie sind somit völlig anspruchslos in der Lagerung und müssen nicht vor Licht, Wärme und Sauerstoff geschützt werden. Sie sind daher „unendlich“ lange haltbar und völlig unkompliziert, da sie auch keine Allergien verursachen. Sie stehen aber in der Kritik, durch gewisse Inhaltstoffe krebserregend zu sein. Manche Massageöle auf Mineralölbasis enthalten Paraffine. Diese dringen nicht in die Haut ein, sondern bleiben als „Schmierfilm“ auf der Haut. Das macht sie für den Masseur angenehm in der Anwendung, da die Gleitfähigkeit während der Massage nicht reduziert wird und eine gleichbleibende Geschmeidigkeit gewährleistet ist. Eine Pflegewirkung wird durch paraffinhaltige Öle nicht erzielt, das Öl muss nach der Behandlung abgewischt werden. Ein weiterer Vorteil von Massageölen auf Mineralölbasis ist ihr äußerst günstiger Preis.

Massageöl auf pflanzlicher Basis

Massageöl4Pflanzenöle enthalten Fettsäuren, die oxidieren können und damit das Öl ranzig machen. Massageöle aus pflanzlichen Ölen sind daher meistens in dunklen Glasflaschen abgefüllt, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Pflanzliche Öle haben eine begrenzte Haltbarkeit und können Allergien auslösen. Im Gegensatz zu Paraffinen dringen Pflanzenöle aber sehr gut in die Haut ein und bieten einen zusätzlichen hautpflegenden Effekt. Die Gleitfähigkeit verringert sich dadurch während der Massage, weswegen der Masseur „nachlegen“ muss. Häufige pflanzliche Massageöle sind: Mandelöl, Sojaöl, Kokosöl, Sesamöl, Sonnenblumenöl, Jojobaöl und Aprikosenkernöl. Das billigste Öl ist sicherlich das Sonnenblumenöl. Bei Kokosöl muss beachtet werden, dass reines Kokosöl in unseren Breiten gallertig bis fest ist und erst bei Körpertemperatur beginnt, auf der Haut zu schmelzen. Massageöle auf Pflanzenölbasis sind im Vergleich zu Massageölen auf Mineralölbasis relativ teuer.

Aroma-Massageöle

MassageölWird dem Massageöl ein Duft hinzugefügt, erhält man ein Aroma-Massageöl. Auch hier wird zwischen synthetischen Düften und ätherischen Ölen entschieden. Synthetische Düfte haben mit der Natur wenig gemein, bieten aber die Möglichkeit, mit Ölen auf Mineralölbasis besonders haltbare Aromaöle zu schaffen – und das ohne Allergierisiko. Ätherische Öle bergen das Risiko, Allergien auszulösen oder die Haut zu reizen, wenn sie in zu hoher Konzentration angewendet werden. In Massageölen liegt die Konzentration solcher ätherischen Öle aber bei geringen Prozentsätzen zwischen ein bis fünf Prozent. Je nachdem, ob das Massageöl mit dem ätherischen Öl nur beduftet werden soll, oder ob es zur Aromatherapie genutzt wird.

Kritische Stoffe in Massageölen

Massageöl3Die Stiftung Warentest hat im Mai 2015 eine Untersuchung veröffentlicht, bei der Kosmetikprodukte auf Mineralölbasis untersucht wurden. Dabei wurden in allen Produkten aromatische Kohlenwasserstoffe nachgewiesen, die krebsverursachend sein könnten. Es ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt, wie sich diese Stoffe im menschlichen Körper einlagern und dort wirken. Daher sollte insbesondere bei Lippen- und Gesichtspflegeprodukten auf Mineralöle verzichtet werden. Wer eine ganzheitliche Massagepraxis betreibt und seinen Kunden die Sicherheit einer rundum gesundheitsfördernden Massage bieten möchte, verzichtet daher vorsichtshalber komplett auf Massageöle auf Mineralölbasis und verwendet ausschließlich Massageöle auf pflanzlicher Basis. Diese sollten möglichst in Bioqualität sein, um jegliche Verunreinigung durch Pflanzenschutzmittel auszuschließen. Es ist sinnvoll, davon nur kleine Mengen zu kaufen und diese kühl und dunkel zu lagern. In der mobilen Massage, wo die Tasche mit der Ausrüstung auch mal längere Zeit höheren Temperaturen im Auto ausgesetzt sein kann, sollten solche Massageöle in kleine Flaschen umgefüllt werden, die leer sind, bevor das pflanzliche Öl durch die ungünstige Lagerung oxidiert und ranzig wird.

https://www.test.de/Koerperoele-im-Test-Wie-pflanzliche-Oele-die-Haut-pflegen-4817892-0/

https://www.test.de/Mineraloele-in-Kosmetika-Kritische-Stoffe-in-Cremes-Lippenpflegeprodukten-und-Vaseline-4853357-0/

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