Berührungsängste beim Massieren
Die Erfahrung hat gezeigt, dass es Menschen gibt, die sich nicht wohl fühlen, wenn sie von einem bestimmten Geschlecht berührt oder massiert werden. Dies hat nichts mit der „Berührungsangst“ im medizinischen Sinne zu tun, sondern beschreibt nur ein bewusstes oder unbewusstes Unbehagen, von einer Person jenes oder welchen Geschlechtes behandelt zu werden. Da eine Massage aber immer das Wohlbefinden und die Entspannung steigern soll, ist es sinnvoll, etwas dagegen zu tun! Mögliche Konstellationen, die als unangenehm empfunden werden können:
- Masseur: Mann / Patient: Frau
- Masseur: Mann / Patient: Mann
- Masseur: Frau / Patient: Mann
- Masseur: Frau / Patient: Frau
Überraschungen vorbeugen
Handelt es sich um eine mobile Massage einer Einzelperson, zu der der Masseur extra zum Ort, an dem die Massage stattfinden soll (Hotel, SPA, Wohnung,…) anreist ist es extrem ärgerlich, wenn die Massage entweder vor Ort abgesagt oder nicht als wohltuend empfunden wird. Daher sollte schon bei der Terminvereinbarung klar werden, von welchem Geschlecht massiert wird. Beispielsweise „Ich komme dann direkt ins Hotel“ oder „Unsere Frau Müller ist dann bei Ihnen“ statt „Wir schicken Ihnen jemanden von uns vorbei“. So hat der Kunde immer noch die Möglichkeit, sein Unbehagen zu formulieren – oder sich darauf vorzubereiten.
Auswahl bieten
Handelt es sich bei der mobilen Massage um eine Eventmassage, zum Beispiel auf einer Hochzeit, Messe, Ausstellung oder einem Kongress, wäre es eine gute Idee, mit mindestens zwei mobilen Masseuren unterschiedlichen Geschlechts zum Event zu gehen, um den Interessenten und Massagebedürftigen eine Auswahl zur Verfügung zu stellen. So kommt jeder in den Genuss einer professionellen Massage, auch wenn er/sie ein Problem mit dem einen oder anderen Geschlecht hat. So kann sich jeder einen Masseur oder eine Masseurin aussuchen, ohne das Problem anzusprechen. Gerade dann, wenn man „unter sich“ ist, wie zum Beispiel im Freundes- oder Kollegenkreis, wird dank „Gruppenzwang“ niemand sein Unbehagen äußern, sondern die Massage „vom Falschen“ eher über sich ergehen lassen, statt sie zu genießen. Und das wäre schade!
Alternativen bieten
Ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, weil im Vorfeld nicht klar wurde, ob der mobile Masseur männlich oder weiblich ist und sich der Masseur des Problems nicht bewusst war, muss eine Lösung gefunden werden. Äußert der Patient seine Gefühle nicht, lässt es den Masseur aber während der Anwendung spüren, sollte für eine Folgemassage Alternativen geboten werden. Sätze wie „Soll ich Ihnen fürs nächste Mal meinen Kollegen vorbei schicken?“ Oder „Meine Kollegin macht das auch toll, möchten Sie sie beim nächsten Mal kennen lernen?“ geben dem Massageinteressenten die Möglichkeit, eine weitere Massage zu buchen, ohne über sein Unbehagen direkt zu sprechen. Findet die Massagegar nicht erst statt, weil die Hemmschwelle zu groß ist, so sollte sich in den AGB des mobilen Masseurs eine entsprechende Klausel befinden, die für entstandene Unkosten und Verdienstausfall absichert.
Mehr dazu:
http://articles.chicagotribune.com/2006-03-26/features/0603250238_1_massage-touching-sexual-abuse